Bürger sollen künftig aktiv nach Bereitschaft zur Organspende gefragt werden
Rund 12.000 Menschen in Deutschland warten auf ein Organ. Fast 70 Prozent der Menschen sind laut Umfragen bereit, nach ihrem Tod Organe oder Gewebe zu spenden, aber nicht einmal 20 Prozent haben ihre Bereitschaft zur Organspende in einem Organspendeausweis erklärt.
Nach langem Ringen haben sich alle Bundestagsparteien auf einen Kompromiss zur Neuregelung der Organspende geeinigt. Danach sollen die Bundesbürger künftig regelmäßig nach ihrer Bereitschaft zur Organspende befragt werden. Gezwungen werden soll aber niemand.
Alle zwei Jahre sollen die Krankenkassen ihre Versicherten anschreiben und den Briefen einen Organspendeausweis beilegen. Damit soll die Diskussionsbereitschaft über das Thema Organspende in den Familien erhöht werden. Auch in den Bürgerämtern, beispielsweise beim Beantragen des Personalausweises oder Reisepasses, sollen Organspendeausweise und Aufklärungsschreiben verteilt werden. Eine Entscheidungspflicht gibt es nicht, es besteht auch kein Zwang, die Schreiben der Krankenkasse zu beantworten.
Das Thema Entscheidungspflicht war unter den Bundestagsparteien der Streitpunkt. Letztlich siegte die Freiwilligkeit. Man erhofft sich auch dadurch höhere Spenderzahlen.
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