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Wärme treibt Zecken nach Norden

Durch die milden Winter der letzten Jahre sind die Überlebenschancen für Zecken und ihre Wirtstiere stark gestiegen. Zecken erobern jetzt auch den Norden und Westen Deutschlands. Mit ihrem Biss können sie die Erreger von Lyme-Borreliose und einer speziellen Hirnhautentzündung (FSME = Frühsommer-Meningoenzephalitis) übertragen. In den bisherigen Verbreitungsgebieten beobachtet man seit einigen Jahren eine dramatische Zunahme der FSME-Infektionen. Eine Impfung kann das Erkrankungsrisiko erheblich reduzieren.

Zahl der ausgewiesenen Risikogebiete in Deutschland steigt

Ein Landkreis wird als FSME-Risikogebiet eingestuft, wenn pro Jahr eine bestimmte Zahl von Erkrankungen gemeldet wird. Inzwischen sind in Deutschland 132 Risikogebiete für Zecken mit dem FSME-Virus ausgewiesen, die meisten davon in Bayern und Baden-Württemberg, einige aber auch in Hessen, Thüringen und Rheinland-Pfalz. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in Südschweden, Finnland, Österreich und Osteuropa ist die Anzahl der Erkrankungen in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Bei weiter milden Wintertemperaturen ist zu erwarten, dass sich die Ausbreitung der beißenden Insekten in bisher weniger betroffene Regionen im Norden und Westen kontinuierlich fortsetzt und es auch in Deutschland kaum noch risikofreie Gebiete geben wird.

Erhöhtes Infektionsrisiko in Waldgebieten von Frühsommer bis Herbst

Zecken brauchen Feuchtigkeit zum Überleben und fühlen sich deshalb besonders wohl in Wäldern und am Waldrand. Ihre Wirtstiere sind Rotwild und vor allem Mäuse, aber auch Igel und Eichhörnchen. Das Risiko, von Zecken gebissen zu werden, besteht hauptsächlich in der Zeit von Frühsommer bis Herbst. Bei einer weiteren Klimaerwärmung ist aber nicht auszuschließen, dass diese Insekten auch im Winter aktiv sind.

Nicht jede Zecke überträgt Krankheiten. Sehr viel häufiger als das FSME-Virus kommt bisher der Borreliose-Erreger vor. Aber die Zuwachsraten bei FSME sind enorm, von 2004 bis 2006 hat sich die Zahl der gemeldeten Infektionen in Deutschland laut Robert-Koch-Institut verdoppelt. Einigen Prognosen zufolge werden die Zecken mit zunehmender Trockenheit in südlichen Ländern aussterben und ihre Lebensräume langfristig nach Norden verlagern.

FSME: Schutzimpfung wird empfohlen

Vor der Zeckenkrankheit FSME kann man sich mit einer Impfung wirksam schützen! Ärzte und Gesundheitsbehörden warnen vor einem zu geringen Risikobewusstsein. Selbst in ausgewiesenen Risikogebieten liegt die Impfrate nach Schätzungen bisher unter 25 Prozent.

Besonders gefährdet sind Sie:

  • wenn Sie in Risikogebieten leben oder dorthin reisen
  • wenn Sie sich häufig im Freien und/oder im Wald aufhalten
  • wenn Sie Haustiere haben
  • wenn Ihr Immunsystem geschwächt ist

Mit der FSME-Impfung haben Sie nach drei Impfdosen eine nahezu 100 prozentige Schutzwirkung. Alle drei Jahre muss eine Auffrischimpfung erfolgen. Die Verträglichkeit der Impfung ist nach den amtlichen Statistiken sehr gut, das Risiko von Nebenwirkungen ist minimal. Die Kosten der Impfung übernehmen die Krankenkassen.

Borreliose: Achten Sie nach einem Zeckenbiss auf Hautrötungen an der Stichstelle

Achten Sie in den Wochen nach einem Zeckenbiss auf die Symptome der im Vergleich zur FSME weitaus häufigeren Borreliose (siehe auch Borrelien-Arthritis-Autoimmunerkrankungen). Das kann eine sich langsam um die Stichstelle ausbreitende Hautrötung oder eine Gelenkentzündung sein. Gegen diese Krankheit gibt es keine Impfung, aber sie kann im Frühstadium durch geeignete Medikamente geheilt werden. Lange, möglichst eng anliegende Kleidung kann Sie vor Zeckenbissen schützen!

Redaktion e|pat|in® / Mai 2008


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