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Nierentransplantation

Bei einer Nierentransplantation wird einer Person, deren eigene Nieren versagt haben, eine neue Niere eingepflanzt, welche u.a. die Blutentgiftung übernimmt. Hinsichtlich der Herkunft des Spenderorgans gibt es zwei Arten der Nierentransplantation:

  • Nierenspende von Verstorbenen
  • Nieren von Lebenden

Ein Lebendspender ist üblicherweise ein naher Verwandter, ein Ehe- oder Lebenspartner oder auch ein Freund, zu dem eine lange und enge Verbindung besteht.

Was sind die Vorteile und Nachteile einer Nierenspende vom Verstorbenen?

Verstorbene Spender kommen aus allen Altersgruppen und haben ganz unterschiedliche Vorgeschichten, so dass die Funktionsfähigkeit ihrer Nieren nicht immer gleichermaßen gegeben ist. Dank des technischen Fortschritts können Spendernieren heute jedoch meist viele Jahre einwandfrei funktionieren. Leider besteht ein deutlicher Mangel an Spenderorganen, so dass Nierenpatienten oft 5-10 Jahre auf der Warteliste stehen, bis eine passende Niere zur Verfügung steht.

Wie meldet man sich zur Nierentransplantation an?

Ihr Arzt bespricht die Möglichkeit einer Transplantation von sich aus mit Ihnen oder Sie bitten Ihn, Sie zu einem Transplantationszentrum zur weiteren Abklärung zu schicken. Dabei muss dann im Rahmen einer Voruntersuchung geklärt werden, ob Sie von Ihrer gesundheitlichen Verfassung her für eine Transplantation geeignet sind oder ob der Eingriff ein zu großes Risiko darstellt. Liegen keine Gegengründe vor, werden Sie auf einer Warteliste bei EURO-TRANSPLANT (Leiden/Holland) registriert, wo Dialysepatienten aus 7 europäischen Staaten erfasst sind. Anhand einer Gewebe-Probe des Spenders wird dort computergestützt der passende Organempfänger ermittelt.

Wie geht eine solche Nierentransplantation tatsächlich von statten?

Im Rahmen der Nierentransplantation wird ein Schnitt im Unterbauch gesetzt. Die Spenderniere wird an die Blutgefäße des Körpers und deren Harnleiter an die Blase angeschlossen. Die Operation dauert 2-3 Stunden und bringt die OP-üblichen Risiken und Nebenwirkungen mit sich. Anschließend werden ein Blasenkatheter und eine Venen-Infusion gelegt. In den meisten Fällen nimmt die Niere umgehend ihre Arbeit auf und man kann bereits am zweiten Tag nach der Operation wieder aufstehen.

Wie lange muss ich im Krankenhaus bleiben?

Die meisten Patienten können das Krankenhaus nach etwa 3 Wochen verlassen, falls keine Komplikationen auftreten. Nach der Entlassung beginnt der wichtigste Teil der Transplantation, nämlich die Nachsorge. Soll eine Transplantation langfristig erfolgreich sein, so ist eine sorgfältige Überwachung der Nierenfunktion und der notwendigen Medikamente durch einen Nephrologen erforderlich. Dies bedeutet regelmäßige Blutuntersuchungen - zunächst mehrmals in der Woche, später in größeren Abständen.

 

Müssen meine alten Nieren entfernt werden?

Nein, die alten Nieren werden während der Transplantation nicht entfernt. Sie werden nur dann entfernt (und dies dann bereits vor der Transplantation), wenn sie zu groß oder mit Krankheitserregern (Bakterien) infiziert sind.

Wann kann ich wieder arbeiten?

Das Hauptziel der Nierentransplantation ist die Wiederherstellung des körperlichen Wohlbefindens und der Arbeitsfähigkeit. Wann es dazu kommt, hängt natürlich vom Alter, von der Art der Arbeit und von anderen relevanten Faktoren ab. Es gibt Patienten, die bereits nach 6 - 8 Wochen wieder arbeiten können.

Was ist eine Abstoßung?

Die ungünstigste Komplikation nach einer Nierentransplantation ist die sogenannte Abstoßung der Niere. Das Immunabwehrsystem des Körpers wacht üblicherweise darüber, dass keine fremden Organismen in den Körper gelangen, wie Viren oder Bakterien. Bei einer Abstoßung versucht das Immunsystem, die neue Niere als fremdes Organ durch eine Entzündung zu zerstören. Um dies zu verhindern, müssen vorbeugend und während der gesamten Lebensdauer der Spenderniere Medikamente eingenommen werden wie Cortison, Cyclosporin und/oder andere Substanzen. Auch zusätzliche Behandlungen können erforderlich sein, um eine Abstoßungsepisode in den Griff zu bekommen. Um diesen Prozess frühzeitig zu erkennen, sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen nötig.

Medikamente und Nebenwirkungen

Leider können die Medikamente, die eine Abstoßung verhindern sollen, eine große Anzahl an Nebenwirkungen verursachen. Zum Teil lassen sich diese durch eine Änderung der Dosis oder Medikamente vermeiden. Die Unterdrückung des körpereigenen Immunsystems bleibt jedoch stets problematisch. Die häufigsten Nebenwirkungen sind: Steigerung des Blutdrucks, Gewichtszunahme und höhere Anfälligkeit für Infektionen. In seltenen Fällen ist auch eine Tumorentwicklung zu beobachten.

Zusätzlich zu den Medikamenten, die einer Abstoßung vorbeugen, müssen die meisten Patienten vor allem in den ersten Wochen und Monaten nach der Transplantation Medikamente zur Senkung des erhöhten Blutdrucks, zur Vorbeugung von Magengeschwüren und zu Verhinderung von Infektionen einnehmen.

Wird die transplantierte Niere langfristig normal funktionieren?

Eine Vielzahl von Faktoren beeinflussen den Erfolg einer Nierentransplantation. Innerhalb des ersten Jahres liegt die Chance für ein funktionierendes Spenderorgan bei fast 90%. Dieser Wert steigt seit Jahren aufgrund der laufenden Forschung. Sollte eine Niere tatsächlich einmal versagen, ist auch eine erneute Transplantation möglich.

Können auch ältere Patienten oder Patienten, die andere Gesundheitsprobleme haben, transplantiert werden?

Ja, in vielen Fällen sind ältere Patienten, sogar über 70-jährige und mit Vorerkrankungen (wie Diabetes, Hochdruck und Herzerkrankungen) erfolgreich transplantiert worden. Selbstverständlich setzt dies eine gründliche Voruntersuchung und eine Diskussion der möglichen Risiken voraus. Nicht jeder Patient eignet sich für eine Transplantation.

Ich habe Diabetes, kann ich eine Pankreastransplantation haben?

Ja, oft ist es möglich, bei Diabetikern auch eine Pankreastransplantation (dann in der Regel gleichzeitig mit der Nierentransplantation) durchzuführen. Sie sollten Ihren Arzt nach dieser Möglichkeit befragen.

Brauche ich nach der Nierentransplantation eine spezielle Diät?

Üblicherweise brauchen Nierentransplantierte keine spezielle Diät. Jedoch ist darauf zu achten, dass es nach der Nierentransplantation zu keiner übermäßigen Gewichtszunahme kommt. Die Empfehlungen für eine gesunde Ernährungsweise nach der Transplantation sind deutlich weniger streng, als die für Dialyse-Patienten.

Nierenspende von Lebenden

Weil die Bereitschaft Angehöriger, Organe eines Verstorbenen zur Transplantation freizugeben in den zurückliegenden Jahren immer weiter gesunken ist, müssen Patienten heute rund 5-10 Jahre auf ein Spenderorgan warten. In Deutschland gibt es ca. 70.000 Dialyse-Patienten, von denen mehr als 12.000 auf der Warteliste stehen. Die Dialyse nimmt mehrmals pro Woche viele Stunden in Anspruch, was die Lebensqualität stark einschränkt. Dennoch ist sie alternativlos, denn ohne die Dialyse ("Blutwäsche") würde sich der Körper rasch selbst vergiften. Die Ernährung muss streng kontrolliert werden, damit dieses Nierenersatzverfahren funktioniert: so muss die Nahrung salzarm sein und die tägliche Trinkmenge auf ein Minimum reduziert werden. Bei der Auswahl von Reisezielen muss außerdem darauf geachtet werden, dass eine Klinik oder ein Dialysezentrum in Reichweite ist.

Neben der Hämodialyse gibt es die ambulante Bauchfelldialyse (CAPD). Hier treffen zwar einige der obengenannten Defizite nicht zu, dafür ergeben sich aber andere Beeinträchtigungen. So trägt der Patient ständig zwei Liter Flüssigkeit in seiner Bauchhöhle mit sich, die entweder von ihm selbst 4x am Tag, oder von einer Maschine jede Nacht ausgetauscht werden muss.

Eine Möglichkeit zu helfen ist die Lebendspende!

Was ist eine Lebendnierenspende?

Eine Lebendnierenspende ist ein freiwilliges und unentgeltliches Geschenk an einen anderen Menschen. Der Spender nimmt die üblichen Operationsrisiken in Kauf, um einer ihm nahestehenden Person zu helfen.

Was bewirkt eine Lebendnierenspende?

Durch die Lebendnierenspende kann die Wartezeit an der Dialyse wesentlich verkürzt werden. Wenn die Bereitschaft zur Spende frühzeitig erklärt wird, kann dem Patienten die schwere Dialysezeit sogar erspart werden.

Wie erfolgreich sind Lebendnierenspenden?

Die Erfolgsquote liegt innerhalb des ersten Jahres nach der Transplantation bei über 90 Prozent. Je näher die Blutsverwandtschaft, desto besser das Resultat. Doch auch Lebendnierenspenden von Lebenspartnern mit ganz unterschiedlichen Erbanlagen (Gewebeverträglichkeits-Antigenen) können transplantiert werden. Grundsätzlich ist die Langzeitprognose (der wunde Punkt bei Transplantationen generell) bei Lebendspendern günstiger als bei der Transplantation von Organen verstorbener Spender.

Welche Voraussetzungen muss ein/e Spender/in erfüllen?

Der Spender oder die Spenderin soll

  • zwei normal funktionierende Nieren besitzen
  • weder Diabetiker noch herzkrank sein
  • keinen übermäßig hohen Blutdruck haben
  • mit dem Empfänger verwandt sein
  • wenn nicht verwandt, dem Empfänger emotional nahe stehen (z.B. Ehepartner)

Es gibt allerdings noch weitere schwere Erkrankungen, die eine Nierenspende ausschließen. Das Alter spielt allerdings kaum eine Rolle. Ihr Arzt oder die Deutsche Nierenstiftung sind gerne bereit, auf Ihre persönliche Situation einzugehen und Sie sorgfältig zu beraten.

Welche Risiken und Einschränkungen muss ein/e Spender/in auf sich nehmen?

Ein/e Nierenspender/in kann nach der Operation die Lebensgewohnheiten unverändert beibehalten. Die verbleibende Niere, die er/sie besitzt, genügt vollauf für ein normales, langes Leben. Das Risiko, an den Folgen einer Nierenentnahme zu sterben, ist wesentlich geringer, als bei einem Verkehrsunfall ums Leben zu kommen. Eine große Untersuchung in den USA nennt fünf Todesfälle als Folge der Spende auf 19.368 Lebendspenden. Auch nach der Entnahme sind die Risiken gering. Ein/e Spender/in wird vermutlich viel stärker auf die Funktion seiner/ihrer verbliebenen Niere achten und sich regelmäßig untersuchen lassen. Deshalb wird jede mögliche Gefahr für die Niere früher als üblich erkannt und es kann rechtzeitig präventiv (vorbeugend) und therapeutisch (behandelnd) eingegriffen werden.

Belasten Lebendnierenspenden das Gesundheitswesen?

Eine Nierentransplantation verursacht langfristig geringere Kosten als die Dialyse.


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